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Liebe Besucher dieser Seite, hier ein paar Antworten auf nicht gestellte Fragen:

Der Auftritt "www.wandertipps-mv.de" ist das erste gemeinsame von meiner lieben Frau und mir gestaltete und weiterhin gepflegte Werk. Einige Wochen nach dessen Start habe ich mich dann doch entschlossen, Ihnen ein paar damit zusammenhängende Geschichten nicht länger vorzuenthalten.

Es war einer der wenigen Morgen im Winter 2009/2010, die das Schneeräumen nicht zur obersten Priorität erhoben. Am Frühstückstisch sagte meine liebe Frau zu mir "Ich gestalte mit viel Hingabe und Fleiß die Fotos, wie wäre es, Du würdest ein paar Zeilen Text zu diesen formulieren." Ich meine, dass meine poetische Kompetenz und mein wissenschaftlicher Tatendrang ihren Kunstwerken nicht entsprechen können und so ergaben sich im Kompromiss die nachfolgenden Zeilen.

In Ergänzug zu den im Impressum erwähnten Gründen soll diese Darlegung versuchen, dem Leser eine Erkenntnisfolge des Autors zu eröffnen.

Noch eine kleine Bemerkung bevor ich beginne: Im weiteren Text verwende ich noch öfter die Wortreihe "meine liebe Frau"; meine liebe Frau findet es nicht so richtig gut, mir ist es aber schon wichtig, dass "liebe" "meine" und "Frau" zusammenhört.

Also: Aus dem Impressum wissen Sie, dass sich meine liebe Frau und ich aus Altersgründen ein paar Gedanken zur Bewegung machen sollten. Das geschah, und das Wandern auf dem Festland begann; eingestehen muss ich, dabei schon viele schöne Seiten des Lebens und der Natur entdeckt zu haben. Die Anzahl der Begegnungen mit Trance-Radfahrern und Nordic-Walking-Gruppen in Kampfformation lässt sich ertragen und trübt die Grundstimmung nicht. Lehrgeld bezahlt der unbedarfte Wanderer dennoch. Er geht los und irgendwann bemerkt auch er als einer, dessen aktueller Sinn nicht auf Leistungssport gerichtet ist, er ist erhitzt und möchte rasten. Und jetzt kann es passieren, dass sich Unvernunft in wenigen Tagen bitter rächt. Man ruht sich also etwas aus, erfreut sich am kühlenden Lüftchen und ... eine hartnäckige Erkältung stellt sich später ein. Erkenntnis: Um atmungsaktive Kleidung und sinnvolles Schuhwerk kommt man genauso wenig herum, wie um einen Rucksack, der schön am Körper festgezurrt bleibt. Die mit Lehrgeld erworbenen Hinweise des Lebens habe ich aufgenommen, kann mich nun der Natur widmen und anschließend an den Fotografien meiner lieben Frau erfreuen. Allerdings räume ich ein, dass von der Begleitperson einer nach der geeigneten Situation suchenden Fotografin - in diesem Fall meine liebe Frau - mitunter etwas Geduld erwartet wird.

An manchen Stellen findet der aufmerksame Betrachter einen Hinweis auf "Geocaching" ; was ist das und wie kam ich dazu. Meine liebe Frau und ich unternehmen nach dem Mittagessen gern einen kleinen Spaziergang. Es gibt Tage, an denen zu diesem Zeitpunkt die erwachsenen Kinder uns besuchen, aber auf das Ansinnen, spazieren zu gehen, nicht immer euphorisch reagieren. Eines Tages bemerkte aber mein Sohn, er habe von einer Schatzsuche gehört, die Orte der Verstecke verrate das Internet und solches könne er sich vorstellen. Also ging es los: Die GPS-Koordinaten eines ausgewählten Schatzes notiert und diesen mithilfe des Autonavigationsgeräts (Wander -Navis eignen sich besser) später auch gefunden. Das war der Anfang. Möchte der Leser mehr erfahren, kann er mich dies gern per e-Mail wissen lassen.

Das Wandern auf dem Wasser, paddelnd vom Kajak aus die Welt zu betrachten, bietet Einblicke, die ich heute nicht mehr missen möchte. Allerdings muss ich zugeben, dass die Kette damit verknüpfter nötiger Erkenntnisse länger ist, als im Anfangsstadium einer naiven Ideenumsetzung erwartet. Grundsätzlich gilt der Vorsatz, die eigene Anstrengung möge die Fortbewegung verursachen - Ruderboot, Kajak oder Kanadier. Zahlreiche Probefahrten (auch im Globetrotter-Kaufhaus Berlin ... zur Erbauung der anderen Kunden) und Informationen führten zum Kajak. Die erste Entscheidung war getroffen, es ergaben sich die Fragen: welche Größe, welches Gewicht und welches Material sollten gewählt werden und wie wollen wir, meine liebe Frau und ich, den Kajak eigentlich transportieren? Die Entscheidung fiel auf 5,20m, 37kg, HTP und einen Bootstrailer. Zwei wichtige Fragen folgten: Wo setze ich den Kajak ein und wie gelange ich trocken bleibend in das Boot und komme später wieder heraus? Nach einigen Tests beim Kanuverleih standen auch diese Antworten; meine liebe Frau und ich schaffen dies an Badestellen am besten - mit kniehohen Überstiefeln (wenn das Wasser noch nicht barfuß durchschritten werden soll) in das Wasser, den Kajak zwischen die Beine, hinsetzen, Beine hoch, Stiefel ausziehen, Beine ins Boot, fertig! Zum Aussteigen sollte man natürlich die Reihenfolge ändern. Nach so vielen Antworten könnte man meinen, dem Paddelvergnügen steht nichts mehr im Wege. Dachte ich jedenfalls, bis ich mich auf Anregung hin mit "Unterkühlung" und "Überlebenszeit" beschäftigte - angsterregend; am besten, man lässt nur das Boot zu Wasser und setzt sich auf einen Stuhl am Ufer. Einen Versuch hat man aber noch, der Ausweg heißt Neoprenbekleidung. Wie oben bereits gesagt, die Kette nötiger Erkenntnisse war länger als erwartet.

Ende gut, alles gut.
Volker Lang

Post Scriptum:

Wenn meine liebe Frau und ich mit dem Auto und dem Bootstrailer zu einem entfernteren See fahren, dann nutzen wir dort ein Zelt zum übernachten auf einem Campingplatz, obwohl wir 1991 beim Campingurlaub vom Zelt zum Caravan wechselten. Muss "ein älteres Ehepaar" unbedingt im Zelt nächtigen? Diese Frage ist erlaubt, gestellt wurde sie noch nicht - wahrscheinlich möchte man uns nicht in Verlegenheit bringen. Trotzdem hier die Antwort - auf eine nicht gestellte Frage: Es ist wohl natürlich, dass mir in den Monaten vor meinem Eintritt in den Ruhestand Gedanken zur Zeit danach kamen. Das öffentliche Bild zeigt heute häufig den aktiven "jungen Alten" , der als Gruppenmitglied täglich joggt, im Fitnisstudio trainiert, soziale Aktivitäten nachweist, die Welt bereist und "up to date" ist. Diesem Bild möchte ich mich aber doch nicht angleichen, zumal es in fast jeder Gruppe eine Person gibt, die mit eigenen Bestleistungen den Status des Ranghöchsten anstrebt. Ich halte es da eher mit dem Alterspsychotherapeuten Meinolf Peters, der die "Entdeckung der Langsamkeit" empfiehlt. Also: Wieder, so wie vor vielen Jahren, einen romantischen Abend vor dem Zelt genießen, das wäre doch etwas! Meine liebe Frau fand diese Idee am Anfang nicht so richtig prickelnd; erst nach gründlicher Vorbereitung des Unternehmens konnte ich sie später doch noch für einen Zeltausflug im Jahr gewinnen. Heute stellt dies sich so dar: Erste Erfahrungen regen zu weiteren Zelterlebnissen an und außerdem gilt jetzt, entweder mit dem Caravan reisen, oder mit Boot und Zelt.